Brauerei Gold Ochsen in Ulm

Im Rahmen ihres Jahresprogramms stattete die Senioren des GSV der Brauerei Gold Ochsen in Ulm einen Besuch ab.

Vorweggenommen, eine Betriebsbesichtigung besonderer Art wurde den elf Teilnehmern geboten, an deren Ende die Besucher in den Schalander zu Imbiss und „flüssigem Gold“ eingeladen wurden.
Schalander ist der Raum in einer Brauerei, in dem sich die Arbeiter umziehen und während der Pausen aufhalten, oder in kalter Jahreszeit sich aufwärmen. Zuweilen wird heute auch der Schankraum oder Bierverkostungsraum einer Brauerei so genannt.

Doch der Reihe nach.
Herr Probst von der GO-Brauerei nahm die Besucher auf eine Zeitreise des Bierbrauens mit, welche in Ulm im Jahr 1597 ihren Anfang nahm. Ursprünglich der Braukunst verschrieben, entwickelte sich GO zu einem stabilen familiären Wirtschaftsunternehmen, welches heute sich die modernste Brauerei Deutschlands nennen kann.

Rechtzeitig wurde erkannt, dass das Konsumverhalten der Kundschaft sich immer wieder ändert, und somit Wert auf neue Produkte gelegt wurde und wird. Anders lässt sich nicht erklären, dass den diversen Bieren, alkoholfreie Getränke wie die hauseigenen Marken afri Cola und Bluna, zur Seite gestellt wurden.

Belegt durch die Abfüllmengen:
300.000 hl/Jahr alkoholische Getränke
280.000 hl/Jahr alkoholfreie Getränke

Kernstück dieser insgesamt hochtechnischen Anlage sind zwei Abfüllanlagen, mit einem Ausstoß von nicht weniger als 40.000 Flaschen/ Stunde. Dabei wird der gesamte Prozess, Reinigung des Leerguts, Zuführung von Leergut und Kronkorken, befüllen, verschließen der Flaschen, Kontrolle des Füllstand, Etikettierung, bis zur Befüllung der Getränkekisten überwacht.
Außerdem verfügt man über eine Anlage zur Herstellung der zur Herstellung von Bier benötigten Kohlensäure, um aus Lieferketten resultierende bekannte Probleme zu vermeiden. Um dies richtig einordnen zu können, sei an der Stelle darauf hingewiesen, dass in Zeiten des handwerklichen Bierbrauens als Faustformel galt, pro 1.000 hl ein Mitarbeiter. Mit den aufgezeigten technischen Gegebenheiten sind genannte Füllmengen/ Jahr mit 195 Mitarbeiter möglich.

Wie steht es aber nun um die Rohstoffe?

Gute Produkte setzt gute Rohstoffe voraus, die, so wird versichert, vorwiegend aus der Region bezogen werden, Qualitätskontrolle inbegriffen.
Die da wären, Gerste von der Schwäbischen Alb und Hopfen aus Tettnang.
Nebenbei bemerkt, hat eben dieser, ob seiner herausragenden Qualität, in Zeiten von Corona eine Preisverdoppelung erfahren.

Nach dem Reinheitsgebot, dem fühlt man sich heute noch verpflichtet, werden Gersten- und Weizenmais mit Hopfen in einem überwachten Reifungs- und Gärprozess zu „flüssigem Gold“ in seinen verschiedensten Geschmacksrichtungen verarbeitet.

Ob dieser Hinweise kommt dem geflügelten Wort „Hopfen und Malz, Gott erhalt`s“ eine ganz besondere Bedeutung zu.

Versichert wurde, dass das für das Bier benötigte Wasser aus zwei betriebseigenen Quellen auf dem Firmengelände bezogen wird, und nicht aus Quellen dem in der Nachbarschaft gelegenen Friedhof. Stimmen behaupten, dass gerade dieses Wasser über besondere Würze verfüge. Dem hat jedoch Herr Probst augenzwinkernd und entschieden widersprochen.

In einem abschließenden Filmstreifen wurde der Gruppe das zuvor erfahre noch einmal vor Augen geführt. Just in einem Moment gab es in der Abfüllanlage einen Knall, vergleichbar einem Kanonenschlag. Eine Flasche afri Cola ist geborsten, der automatische Reinigungsprozess wird eingeleitet, spült entstandene Splitter weg, die Befüllung läuft ohne Einschränkung weiter. Test bestanden!

Beim abschließenden Imbiss wurde Herrn Probst für seine informative und unterhaltsame Führung Dank ausgesprochen, mit dem Hinweis:

„Das Biertrinken hat er uns nicht beibringen können, dazu liegen in unseren Reihen viel zu viele eigene Erfahrungen vor, aber wir nehmen mit, wie das edle Getränk, das „flüssige Gold“ in Ulm hergestellt wird.“

An dieser Stelle gilt es Dank zu sagen Helmut Winkelbauer, der einmal mehr einen aufschlussreichen Besuch organisiert hat.

Dr Protokoller