Am vergangenen Freitag, den 27. Februar 2015 durften die vier Kooperationsvereine im Voralbgebiet, der TSV Bad Boll, der GSV Dürnau, der TSV Eschenbach und der TSV Heiningen eine weitere Sternstunde erleben.

Die vier Vereine wurden nämlich bei einer Feierstunde im SpOrt Stuttgart von der Stiftung des Württembergischen Landesportbundes für ihr gemeinsames Tun mit dem Nachhaltigkeitspreis 2014 bedacht.

Die Laudatio zu der mit 5.000,- Euro dotierten Auszeichnung hielt dabei der Präsident des Landessportbundes Klaus Tappeser, der in Anwesenheit des Stiftungsrates, hochrangigen Verbandsfunktionären, Vertretern der Wirtschaft sowie der Baden-Württembergischen Sozialministerin Altpeter der fast vierzigköpfigen Delegation der Kooperationsvereine bescheinigte, dass deren Vereine bei insgesamt fast 100 Bewerbungen in drei Kategorien als hochverdiente Sieger aus dem landesweit ausgeschriebenen Wettbewerb hervorgegangen seien.

Besonders beeindruckt habe die Preisjury vor allem auch der Umstand, dass die Voralbvereine trotz der schon vorhandenen Fülle an beispielhaften Aktivitäten ihre Zusammenarbeit kontinuierlich weiter entwickelt hätten und unermüdlich neue Akzente setzten.

Ebenfalls an dem Abend vergeben wurden ein Nachhaltigkeitspreis, den die Firma Kärcher für das Sparen von Wasser ausgelobt hatte und der an den SV Edelfingen ging, sowie ein Sonderpreis des Sozialministeriums für “Motivations- und Gewinnungsmodelle”, die dem Ziel dienen, Jugendliche an die ehrenamtliche Mitarbeit in Sportvereinen heranzuführen. Hier war Preisträger die SG Schorndorf. Berechtigt zur Teilnahme an dem Wettbewerb waren alle rund 11.000 Sportvereine der Landessportbünde Württemberg, Baden Nord und Baden Süden.

Dabei ist es gerade einmal ein gutes Jahr her, dass die vier Kooperationsvereine im Voralbgebiet beim Stuttgarter Sportkongress für ihre vorbildliche und beispielhafte Zusammenarbeit mit dem Innovationspreis für Turn- und Sportvereine ausgezeichnet wurden.

Ihre seit Ende 2011 gemeinsam entwickelten und erfolgreich in die Praxis umgesetzten Ideen wurden schon dort als so überzeugend erachtet, dass nicht nur der Schwäbische Turnerbund, sondern auch die Sportregion Stuttgart und der Deutsche Turnerbund die gemeinsame Projektarbeit der Voralbvereine als “überragendes Zukunftsmodell” für mittelgroße Sportvereine mit einer Ausstrahlungskraft weit über den organisierten Sport hinaus bewertet hatten. Mit ihr versuchen die vier Vereine, auf die großen Herausforderungen eine Antwort zu finden, die mit den tiefgreifenden Veränderungen in unserer Gesellschaft verbunden sind. Stichworte dabei sind u. a. der demographische Wandel, ein verändertes Freizeitverhalten, fehlender Nachwuchs im Ehrenamt bei sich ständig erhöhendem Qualitätsdruck auf die Verantwortlichen, eine schwindende Mitgliederbindung, die durch kommerzielle Sportanbieter verschärfte Konkurrenzsituation, die flächendeckende Einführung der Ganztagesschule und – last but not least – die sich kontinuierlich ändernde Nachfrage nach neuen, flexiblen und zeitgemäßen Sportangeboten – eine hoch brisante Gemengelage, die immer mehr Vereine in erhebliche Bedrängnis bringt.

Grundidee der Voralbvereine ist es dabei, ihre Vereinsstrukturen Zug um Zug diesen Veränderungen anzupassen sowie durch eine intensive Verbindung des Ehrenamts mit hauptamtlicher Tätigkeit und durch die Bildung von Kooperationsnetzwerken mit Gemeindeverwaltungen, Krankenkassen, Schulen, Kindergärten und sonstigen Institutionen innerhalb und außerhalb des organisierten Sports tragfähige und zukunftsorientierte Lösungen zu finden, die allen nützen.

Die Einzelheiten dieses Konzepts, das in Fachkreisen inzwischen unter der Bezeichnung “Voralb-Modell” erhebliche Beachtung gefunden hat, wurde und wird weit über die Landesgrenzen hinaus immer wieder in Vorträgen und Präsentationen auf Vereins-, Verbands- und Kommunalforen vorgestellt.